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Adrenalin (Epinephrin)

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Indikation laut Arzneimittelliste

Wirkstoffgruppe

Sympathomimetikum

Kontraindikationen

Im Notfall keine

Nebenwirkungen

Im Notfall sind die Nebenwirkungen des angeregten Sympathikus irrelevant und dauern nur kurz. Das Arzneimittel ist hochpotent und muss korrekt dosiert werden.

Tachykardie Hypertonie Schwindel Kopfschmerzen
Unruhe ACS-Symptomatik Zittern (Kälte) Herzklopfen
Herzrhythmusstörungen Blässe Atemnot

Dosierung laut Arzneimittelliste

Arzneimittelliste 1

  • Schwere anaphylaktische Reaktion mittels Autoinjektor intramuskulär
    • 3. bis 6. vollendetes Lebensjahr: 0,15 mg i.m. Adrenalin
    • 6. bis 12. vollendetes Lebensjahr: 0,3 mg i.m. Adrenalin
    • > 12. vollendetes Lebensjahr: 0,5 mg i.m. Adrenalin
  • Schwellung der oberen Atemwege mittels Verneblermaske
    • 1 mg (1mg/1ml) inhalativ - Nicht verdünnen

Arzneimittelliste 2

  • Schwere anaphylaktische Reaktion mittels Autoinjektor intramuskulär
    • 3. bis 6. vollendetes Lebensjahr: 0,15 mg i.m. Adrenalin
    • 6. bis 12. vollendetes Lebensjahr: 0,3 mg i.m. Adrenalin
    • > 12. vollendetes Lebensjahr: 0,5 mg i.m. Adrenalin
  • Atem-Kreislaufstillstand Erwachsen intravenös
    • Asystolie/Pulslose elektrische Aktivität: 1mg Adrenalin so rasch wie möglich
    • Kammerflimmern: 1 mg Adrenalin nach der 3. Defibrillation, danach alle 3 bis 5 Minuten
  • Atem-Kreislaufstillstand Kinder intravenös
    • Asystolie/Pulslose elektrische Aktivität: 0,01 mg pro Kilogramm Körpergewicht so rasch wie möglich
    • Kammerflimmern: 0,01 mg pro Kilogramm Körpergewicht nach der 3. Defibrillation, danach alle 3 bis 5 Minuten

Praxistip

Adrenalin ist der einzige Wirkstoff, der in mehreren Dosierungen mitgeführt wird! Das ist aufgrund der verschiedenen Indikationen und Applikationswege notwendig, kann aber bei Verwechslung gefährlich sein.

Beim Vernebeln muss immer Adrenalin 1:1000 (1 mg = 1 ml) verwendet werden.

Wirkung

Adrenalin (auch Epinephrin genannt) ist ein körpereigener Botenstoff, der sowohl als Hormon als auch als Neurotransmitter agiert. Adrenalin stimuliert die Alpha- und Beta-Rezeptoren und erregt damit den gesamten Sympathikus. Das führt zur Vasokonstriktion der peripheren Blutgefäße (über α1) , Steigerung der Herzfrequenz und der Kontraktionskraft über (β1)  , Zunahme der koronaren und zerebralen Durchblutung, Erschlaffung der glatten Muskulatur sowie Erweiterung der Bronchien (β2).

Im Rahmen der Reanimation wird der blutdrucksteigernde Effekt zunutze gemacht, da in diesem Falle kein Gefäßwiderstand vorhanden und das Blut in die Peripherie abgesackt ist. Des Weiteren sorgt das Adrenalin bei einem feinen Kammerflimmern für eine Änderung der Defibrillierfähigkeit, indem es dieses feine Kammerflimmern in ein grobes Kammerflimmern überführt, welches effektiver durch den Defbrillatoreinsatz beendet werden kann. 

Im Rahmen der Anaphylaxie nutzen wir die multiplen Wirkungen des Adrenalins wie z.B. die Blutdrucksteigerung und die Erschlaffung der Bronchien aus.  Ein weiterer Vorteil im Einsatz von Adrenalin besteht darin, dass Adrenalin die Histaminfreisetzung aus den Mastzellen effektiv stoppen kann. Denn Mastzellen besitzen auch β2 Rezeptoren, welche aktiviert werden und dadurch die Freisetzung des Histamins schnell und zielgerichtet beenden. 

Im Rahmen von bradykarden Herzrhythmusstörungen wirkt das Adrenalin über die sympathischen Nervenfasern auf die β1-Rezeptoren und führt damit rasch zur Steigerung der Herzfrequenz und der Kontraktionskraft.