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Fenoterol / Ipratropium

Indikation laut Arzneimittelliste

Medikamentenliste 1: Akuter Bronchospasmus

Wirkstoffgruppe

Broncholytikum, β2-Sympathomimetikum + Anticholinergikum

Kontraindikationen

Bekannte Unverträglichkeit gegen die Wirkstoffe oder Atropin oder ähnliche Substanzen (andere Anticholinergika bzw. andere beta-Sympathomimetika)

Tachykarde Herzrhythmusstörungen (v.a Tachyarrhythmien), Kinder mit einer Herzfrequenz > 180/Min.

Alter unter 6. vLJ

Nebenwirkungen

Herz-Kreislauf:
Herzklopfen, Herzstolpern, Tachykardie
Blutdruckabfall bis Blutdrucksteigerung
AP-ähnliche Beschwerden, Palpitationen

ZNS-Störungen:
Unruhe, Schwindel, Kopfschmerzen und Tremor

Dosierung laut Arzneimittelliste

Berodual LS®:

ab dem 6. vLJ (bis zum 12.): 6 Hübe + 2 ml NaCl

ab dem 12. vLJ: 18 Hübe + 2 ml NaCl

Berodualin®:

ab dem 6. vLJ (bis zum 12.): 12 tropfen + 2 ml NaCl

ab dem 12. vLJ: 36 Tropfen + 2 ml NaCl

Praxistip

Die Kontraindikation der Tachykardie ist relativ zu sehen. Eine Tachykardie aufgrund der Aufregung der Atemnot wird sich geben, wenn die Atemnot behandelt wird. Hat die Patientin/der Patient unabhängig von der Atemwegsobstruktion eine kritische Tachykardie mit Frequenz über 140 ist die Gabe von β-Sympathomimetika kontraindiziert.

Der Wirkungseintritt setzt innerhalb von 1 Minute nach der Vernebelung ein und hält für etwa 4-6h an.

Wirkung

Fenoterol ist ein β2-Sympathomimetikum mit einer aktivierenden Wirkung auf den Sympathikus. Es hat also sympathomimetische und dadurch bronchienerweiternde (bronchospasmolytische) Eigenschaften. Die Wirkungen beruhen auf der selektiven Stimulation der adrenergen β2-Rezeptoren der Bronchialmuskulatur. Durch die Relaxation der β2-Rezeptoren kommt es zur Hemmung der Verkrampfung der Bronchialmuskulatur.  Des Weiteren kommt es zur Erhöhung der sog. mukozillären Clearance und es wird die Freisetzung von Entzündungsmediatoren gehemmt. Fenoterol gehört zu den schnell und kurzwirksamen β2 Sympathomimetika (SABA, RABA). 

Ipratropiumbromid ist ein Parasympatholytikum mit der Wirkung auf den Parasympathikus. Die Wirkung des Parasympathikus auf die Bronchien wird durch den Antagonismus an den muskarinergen (M3) Acetylcholinrezeptoren aufgehoben. Hierdurch kommt es zu einer Bronchienerweiterung (Bronchospasmolyse). Ipratropiumbromid gehört zu den schnell und kurzwirksamen Anticholinergika (=Syn. Parasymatholytika) an den muskarinergen ACh-Rezeptoren (SAMA).

In dieser Kombinationstherapie wird sowohl der Sympathikus als auch der Parasympathikus angegriffen. Der Sympathikus wird aktiviert und der Parasympathikus in seiner Wirkung gehemmt, somit wird ein dualer Wirkmechanismus ausgenutzt und der Benefit ist enorm

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